NBK Studio: Daniel Urria
31 Mar - 29 Apr 2007
Daniel Urria: Getting it (over with)
31. März bis 29. April 2007
Eröffnung: Freitag, den 30. März 2007, 19 Uhr
Die aktuelle Ausstellung im NBKstudio zeigt unter dem Titel Getting it (over with), zwei Video-Installationen von Daniel Urria, UdK-Absolvent und Meisterschüler der Klasse Medienkunst bei Prof. Maria Vedder.
Videokunst ist ein zeitbasiertes Medium. Und Zeit ist das Material und die Handlungsgrundlage der Arbeiten des 1976 geborenen, aus Chile stammenden Künstlers Daniel Urria. Darin untersucht er die Möglichkeiten einer Infragestellung normaler zeitlicher Abläufe, die er mit dem Mittel der Endlos-schleife, des Loops, ihrer gewohnten Linearität von Anfang und Ende beraubt. Der Künstler schafft in seinen Arbeiten Orte, die eine innere Logik aufweisen und dadurch hermetisch wirken. Die darin agierenden Personen scheinen in Raum und Zeit ebenso gefangen und ausgeliefert zu sein, wie auch der Betrachter davor.
Die jüngst entstandene Arbeit Getting it (over with) visualisiert das Thema Zeit in zwei Ebenen. Die Szene zeigt einen geschlossenen Raum, in dem eine Frau nackt auf einem Podest liegt und auf eine Horde wuselnder Hunde herunterschaut, die sie lechzend zu erreichen versuchen. „Ist die Frau ein mögliches Opfer fremder Begierde oder hat sie selbst erst die Hunde geweckt? Blickt sie auf die animalische Kraft ihres eigenen Begehrens? Eine kurze Sequenz, die in permanenter Wiederholung eine Spannung erzeugt, die kein Ventil findet. Erliegt sie diesem Lustdruck, bezwingt sie ihn oder zeigt sie sich gar als seine Schöpferin?“ (Daniel Urria / Daniela Grimm)
Auch in der als Monitor-Installation gezeigten Arbeit Maiden Voyage findet eine Infragestellung des linearen Zeitablaufs in verschiedenen Zeitfenstern statt. Man sieht eine junge Frau von einer Brücke auf zwei in entgegengesetzte Richtung fahrende Züge schauen. Die Zugfolge nimmt kein Ende. Entgegen des Titels, der eine Jungfernfahrt ankündigt, haben diese Züge kein Ziel, sie scheinen sich in einem ewigen Kreislauf festgefahren zu haben. Auch die Frau ist in ihrem Schauen auf die Züge in einem zyklischen Bewegungsablauf, einem Loop im Loop, gefangen.
Daniel Urria, dessen Arbeiten zuletzt in der Galerie Adler, Frankfurt am Main (2006) und auf der Berliner Liste (2006) zu sehen waren, erhielt 2005 den DAAD Preis der Universität der Künste für ausländische Studierende.
NBK-Studio, Chausseestraße 128/129, 10115 Berlin
Öffnungszeiten: Di – So , 14 bis 18 Uhr
31. März bis 29. April 2007
Eröffnung: Freitag, den 30. März 2007, 19 Uhr
Die aktuelle Ausstellung im NBKstudio zeigt unter dem Titel Getting it (over with), zwei Video-Installationen von Daniel Urria, UdK-Absolvent und Meisterschüler der Klasse Medienkunst bei Prof. Maria Vedder.
Videokunst ist ein zeitbasiertes Medium. Und Zeit ist das Material und die Handlungsgrundlage der Arbeiten des 1976 geborenen, aus Chile stammenden Künstlers Daniel Urria. Darin untersucht er die Möglichkeiten einer Infragestellung normaler zeitlicher Abläufe, die er mit dem Mittel der Endlos-schleife, des Loops, ihrer gewohnten Linearität von Anfang und Ende beraubt. Der Künstler schafft in seinen Arbeiten Orte, die eine innere Logik aufweisen und dadurch hermetisch wirken. Die darin agierenden Personen scheinen in Raum und Zeit ebenso gefangen und ausgeliefert zu sein, wie auch der Betrachter davor.
Die jüngst entstandene Arbeit Getting it (over with) visualisiert das Thema Zeit in zwei Ebenen. Die Szene zeigt einen geschlossenen Raum, in dem eine Frau nackt auf einem Podest liegt und auf eine Horde wuselnder Hunde herunterschaut, die sie lechzend zu erreichen versuchen. „Ist die Frau ein mögliches Opfer fremder Begierde oder hat sie selbst erst die Hunde geweckt? Blickt sie auf die animalische Kraft ihres eigenen Begehrens? Eine kurze Sequenz, die in permanenter Wiederholung eine Spannung erzeugt, die kein Ventil findet. Erliegt sie diesem Lustdruck, bezwingt sie ihn oder zeigt sie sich gar als seine Schöpferin?“ (Daniel Urria / Daniela Grimm)
Auch in der als Monitor-Installation gezeigten Arbeit Maiden Voyage findet eine Infragestellung des linearen Zeitablaufs in verschiedenen Zeitfenstern statt. Man sieht eine junge Frau von einer Brücke auf zwei in entgegengesetzte Richtung fahrende Züge schauen. Die Zugfolge nimmt kein Ende. Entgegen des Titels, der eine Jungfernfahrt ankündigt, haben diese Züge kein Ziel, sie scheinen sich in einem ewigen Kreislauf festgefahren zu haben. Auch die Frau ist in ihrem Schauen auf die Züge in einem zyklischen Bewegungsablauf, einem Loop im Loop, gefangen.
Daniel Urria, dessen Arbeiten zuletzt in der Galerie Adler, Frankfurt am Main (2006) und auf der Berliner Liste (2006) zu sehen waren, erhielt 2005 den DAAD Preis der Universität der Künste für ausländische Studierende.
NBK-Studio, Chausseestraße 128/129, 10115 Berlin
Öffnungszeiten: Di – So , 14 bis 18 Uhr