Bernd Klüser

Alexander Laner

24 Apr - 26 May 2007

© Alexander Laner
Akademie
Photo on dibond
HxW: 120 x 202 cm
ALEXANDER LANER
"Schöner Wohnen"

April 24 - May 26, 2007
Galerie Klüser 2

Mit Alexander Laner beendet die Galerie Klüser 2 ihre dreiteilige Ausstellungsreihe zum Thema junge Münchener Bildhauer. Seine großformatigen Arbeiten und Projekte sind charakterisiert durch die Gegenüberstellung scheinbar konträrer Elemente wie z.B. Musik und Mechanik, die der Künstler zu einer ästhetischen Einheit verbindet. Die Werke spiegeln eine romantisierte Sicht der neuzeitlichen Welt, verstärkt durch zahlreiche Anspielungen auf längst Vergangenes.
„An der schönen blauen Donau“ ist der Titel der Waschmaschinenskulptur, die sich durch die Rotation der Trommel rhythmisch auf einem Autoreifenschlauch bewegt. Einen Dreivierteltakt andeutend scheint sie zu Johann Strauss’ Walzer zu tanzen. Der gezeigte Alltagsgegenstand wird mit kleinsten künstlerischen Eingriffen emotionalisiert und erhält dadurch eine völlig neue Bedeutung.
Auch „Rock you“ bezieht sich auf einen Musiktitel, den inzwischen zur „Hymne“ gewordenen Song „We will rock you“ von Queen. Mit Hilfe von mehreren Klöppeln und einem Elektromotor, die in Spinden verborgen liegen, lässt Laner die wohl drei bekanntesten Töne der neueren Musikgeschichte erklingen. Fast bedrohlich hämmern sie in ihren Metallgehäusen und setzen zahlreiche Assoziationen frei: an Kasernen, das Anziehen von Uniformen, an militärische Märsche und an die Mobilisierung von Menschenmassen, wie sie immer öfter auch im Rahmen der Popmusik zu erkennen ist.
Die „Rodeomaschine“ hat ihren Ursprung in der Kunst der Antike. Sie erinnert an eine modernisierte Version alter Reiterstandbilder. Die Vespa als das „Pferd der Neuzeit“ thront auf einem Metallaufbau, der die Bewegungsmechanik einfasst.
Ergänzt wird die Ausstellung durch einige Fotos, ein Medium, das Laner nur selten benutzt. Meist dokumentieren sie monumentale Projekte des Künstlers, die nur für einen kurzen Zeitraum bestanden. In diesem Sinne zeigt „230 CE“ eine Arbeit aus dem Jahr 2004 für die Debütantenausstellung in München. Wie auf einer Art Bühne inszenierte Laner die Restaurierung seines Mercedes Coupé. „Akademie“ dokumentiert ein Werk aus dem Jahr 2003. Mit Hilfe von Frachtcontainern bildete er die Fassade der Müchner Akademie der Bildenden Künste nach. Die Arbeit wurde am Containerbahnhof München Riem errichtet und durfte aus Sicherheitsgründen nur 6 Stunden stehen.
Alexander Laner wurde 1974 in München geboren und absolvierte vor seinem Studium eine Ausbildung zum Schilder- und Lichtreklamehersteller, sowie zum Steinmetz. 1997 begann er sein Studium an der Akademie der Bildenden Künste in München, welches er 2004 als Meisterschüler von Olaf Metzel beendete. Er erhielt zahlreiche Preise (Lothar Späth Preis und Villa-Romana-Preis, Florenz, 2004, sowie den Förderpreis der Landeshauptstadt München und den Debütantenpreis des BBK, 2005). Seine Werke waren bereits in einigen bedeutenden Ausstellungen zu sehen.
Für weitere Informationen und Pressematerial steht die Galerie gerne zur Verfügung.
 

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